Sonntag, 24. März 2013

Geschmorte Lammhaxen



Hello Leute, heute wieder eine Hauptspeise,

sie geht in die gleiche Richtung wie der küzlich gepostete Daube. Und doch ist dies Rezept etwas urtümlicher. Denn auf dem Teller liegen die Haxen mit Knochen. Und Lamm hat einen deutlich ausgeprägteren Geschmack als Rind.

Gemessen am Preis - Ertragsverhältnis ist dieses Gericht unerreicht. Lammhaxen liegen bei 6 bis 10 € das Kilo und das Ergebnis ist eine köstliche und vorzeigbare Hauptspeise.

Wieder recht einfach zuzubereiten aber zeitaufwändig. Insgesamt sollte man mindestens 4 Stunden Rechnen, 2 davon aktiv in der Küche. Dieses Rezept ist eine eigene Entwicklung, aber im Grunde eine mehr oder weniger klassische Form eines Schmorbratens.

Für 4 Personen:
4 Lamm-Vorderhaxen
1 bouquet garni (Supengemüse)
1 Loorberblatt
1 Thymianzweig
1 Zweig frischer Rosmarin
3 Tomaten
4 Knoblauchzehen
2 kleine oder 1 grosse Zwiebel
Salz, Pfeffer
0,5 l Rotwein

Bouquet garni und Tomaten würfeln.

Die Haxen abwaschen, übermässiges Fett wegschneiden. Mit Salz und Pfeffer einreiben und mit dem Gemüse, dem Knoblauch, den Kräutern in einen Schmortopf (cocotte) legen, Wein drüberschütten.


Bei geringer Hitze 2 bis 3 Stunden garen. Das Flaisch soll zart sein, ander nicht von den Knochen fallen.

Die Haxen herausholen und auf Alufolie auf einem Backblech legen.

Das gekochte Gemüse mit einem Passiersieb absieben. Dabei Gemüse richtig in den Sieb drücken. Verbleibende Brühe durch aufkochen eindicken. Bei Bedarf mit Mondamin nachhelfen.

10 Minuten vordem Servieren werden die Lammhaxen im vorgewärmten Backofen unter den Grill gelegt. Damit das Fleisch schön braun wird, werden die Haxn eingerieben mit einer Mischung aus

Olivenöl, Salz, Pfeffer und Honig,

Bitte permanent kontrollieren und sicherstellen, dass das Fleisch nicht anbrennt. Herausholen, Sauce drübergeben, fertig.

Noch die wichtigen peripheren Themen: welcher Wein? Wir haben heute einen argentinischen Malbec verwendet, das hat sehr gut funktioniert. Der argentinische Malbec ist kräftig, körperreich, violettrot, tanninreich und säurearm. Dieser Wein ist dann natürlich auch ausgezeichnet als Begleiter für dieses Gericht geeignet

Nächstes Thema: Die Beilagen. Auf dem Bild sind Polenta und sautiertes Gemüse. Anleitungen für die Zubreitung von Polenta und sautiertem Gemüse folgen.

Die geeignete Vorspeise: Fleischlos. Im Sommer z.B. Gazpacho (Rezept folgt) oder Ajo blanco. Im Winter: Soufflé.

Soo Leute, lasst es Euch schmecken und gebt mir Bescheid, ob es gelungen ist.

bon appétit!









Samstag, 16. März 2013

Daube






Hallo Leute,

Jetzt wird es etwas festlicher. Daube (gesprochen Doob) oder auch Bœuf etoufée a la mode d'Arles oder etwas weniger "high brow": provenzalischer, in Wein gegarter Fleischeintopf. Einfach zuzubereiten und eine wirklich präsentable Hauptspeise. Allerdings ist die Zubereitung etwas zeitaufwändig. Wie bei allen Gerichten, entscheidend für das Ergebnis ist die Qualität der Zutaten. Das gilt nicht nur für das Fleich sondern gleichermaßen für den Wein, die Oliven, Tomaten und den Rest.

In diesem Zusammenhang auch ein wichtiges, oft ungenügend betrachtetes Thema vorab: Welches Stück vom Rind? Einfach zu beschaffen sind Oberschale, Unterschale, Semerrolle. Sie taugen, sind aber recht mager und neigen zur Trokenheit. Besser geeignet ist Hüftspitze oder Hüftsteak, weil es gemasert ist und saftiger bleibt. Vor einigen Wochen haben wir Schaufelbraten vom Metzger verwendet, ein Stück aus dem Bug, das war noch besser.

Und der Wein: Das Fleisch wird in Wein gekocht, und zwar mit einer ganzen Flasche. Die Wahl des Weins ist also von großer Bedeutung. Der Wein darf nicht dünn sein und zur Säure tendieren. Also grundsätzlich kein deutscher und kein norditalienischer Wein und auch kein Bordeaux. Unter den preiswerteren kann ich empfehlen einen ordentlichen chilenischen Wein (z.B. Montes Cabernet); auch ein schwerer spanischer Navarra (Palacio de la Vega, beide gibts bei Jaque´s) kommt in Frage oder ein guter griechischer Naoussa. Wer die Sache mit großem Ernst und ohne Rücksicht auf die Finanzen angehen will, darf einen Chateauneuf du Pape verwenden und wird es nicht bereuen.


Dieses Rezept entstammt einem alten französischen Kochbuch und kommt mit nur kleinen Veränderungen zu Euch.  

Zubereitungszeit: 4 Stunden, davon 1,5 aktiv in der Küche

Zutaten:

1,5 Kg Rindfleisch (s. oben)
200 g durchwachsener Speck
4 Zwiebeln, geviertelt
1 Flasche Rotwein (s. oben)
1/4 Liter Brühe (am besten selbst gemacht; keine Brühwürfel! - lieber nichts)
1 bouquet garni (auch Suppengrün genannt) und 1 Loorberblatt
4 Tomaten, geschält
Eine handvoll schwarze Oliven (meine Empfehlung: Kalamata)

1 großer gusseiserner Topf (cocotte) 

zum Servieren: frisch geschnittene großblättrige Petersilie.

So, und los gehts:

Fleisch von Sehnen befreien und in grosse Würfel schneiden (ca. 4 x 4 cm). Fleischwürfel mit ein wenig Mehl einpudern.

Speck würfeln und im Topf in ca. 4 EL Olivenöl auslassen. Speck vorsichtig abschöpfen und auf einem Teller zur Seite legen.

Fleisch und Zwiebeln in den Topf geben und im verbleibenden Fett scharf anbraten. Anschließend die Flasche Wein, die Brühe, den bouquet garni, Salz und Pfeffer dazugeben und mindestens 2 Stunden bei schwacher Hitze ebgedeckt kochen lassen. 

Geschälte, entkernte und geviertelte Tomaten dazugeben, ebenso den oben zur Seite gelegten Speck und die Oliven, und eine weitere Stunde garen lassen. Das ganze soll am Ende deutlich reduziert sein und die Konsistenz eingedickt. Suppengrün herausfischen. Falls noch zu flüssig, sollte der Eintopf noch einmal aufgekocht werden. Es darf mit wenig Mehl nachgeholfen werden.

Serviert wird dieses Gericht traditionell mit Nudeln, wir verwenden meist Farfalle, und ein paar gehackten Petersilien. Am Tag danach schmeckt es meist noch besser.

Dazu wird getrunken, keine Frage, am besten der Wein, der auch zum Kochen verwendet wurde.

bon appétit!      








Ajo Blanco




Hallo Leute,

wer glaubt, dass spanisch Küche sich in Tapas, Tortilla und Paella erschöpft, hat hier Gelegenheit, sich zu korrigieren. Diese Vorspeise ist vom anderen Stern. Sie gehört in den Sommer, denn sie kommt aus dem glühend heißen Andalusien, trägt auch die Farben des gelb, weiss und ocker flimmernden trockenen Landes und hat den verheißungsvollen Namen Ajo Blanco - Weißer Knoblauch.


Die Vorspeise ist die Kür eines Menüs, mehr noch als die Nachspeise, die zur Süße gezwungen ist. Ajo Blanco nutzt diese Freiheiten in jeder Hinsicht.  Es liegt daher in der Natur der Sache, dass sie nicht jedem schmeckt. Bei uns steht sie auf der Favoritenliste ganz weit oben. 


Es ist eine kalte Suppe, bestehend aus, bitte festhalten, Mandeln, Knoblauch, Olivenöl, Weißbrot
 und Trauben. Diese starken geschmacklichen Gegensätze vereinen sich in dieser Speise zu einem harmonischen Ganzen. Einziger Nachteil: wem es schmeckt, der kann kaum aufhören davon zu essen und ist satt, bevor der Hauptgang kommt. 

Und es ist unwahrscheinlich einfach zuzubereiten. Dieses Rezept stammt von Claudia Roden. Und sie wiederum hat es aus dem Reataurant El Molino bei Granada. Meine Beiträge dazu sind praktisch Null. Es liegt daran, dass es für unser Empfinden perfekt ist. Nun aber zur Sache:


Zubereitungszeit: 45 Minuten


Zutaten für 6 Personen:


200 g Mandeln, geschält (2 Minuten in kochendes Wasser damit sich die Schale löst)

200 g trockenes Weißbrot ohne Kruste (mit Kruste geht auch), in Milch oder Wasser eingeweicht
4 Knoblauchzehen, gepresst
125 ml Olivenöl
0,6 l eiskaltes Wasser
Salz nach Geschmack
4 EL Weißweinessig
0,5 Kg kernlose, süße weiße Trauben

Eingeweichtes Brot mit den Mandeln, dem Knoblauch in den Mixer und zu einer weichen Paste werden lassen. Olivenöl langsam dazugießen während der Mixer läuft, wie bei einer Mayonnaise. Wasser dazugeben, bis die Suppe eine dick-cremige, Konsisenz hat. Mit Salz und Essig würzen. Thats all. 


Zum servieren wir die Suppe mit Trauben garniert.


Das geeignete Getränk um diese Vorspeise zu begleiten: Champagner passt sehr gut. Aber auch hier kommt die beste Wahl aus der Region: der ebenfalls aus Andalusien stammende Jerez und zwar ein "fino" also so trocken wie möglich. Gute Produkte, auch bei uns erhältlich sind Tio Pepe und La Ina.


Und schließlich: Welche Hauptspeise soll folgen? Ich denke, ein an einem Sommertag zubereitetes Roastbeef vom Grill (ich komme darauf zurück) mit ein wenig Gemüse. 

Buen provecho!



Samstag, 9. März 2013

Rindertartar






Hello chicas e chicos,

gestern Abend habe ich als Vorspeise einen Tartar zubereitet. Tartar ist im Wesentlichen rohes, fein gehacktes Rinderfilet mit Zutaten je nach Geschmack. Herzhaft, aber trotzdem elegant. Auch wenn es ausgezeichnet schmecken kann, zu viel sollte man davon  nicht essen, es liegt recht schwer im Magen.

Für 6 Erwachsene reicht ein halbes Kilo Fleisch, vorzugsweise vom besten Metzger im Ort.

Zubereitung des Tartar:
500 g fein gehacktes Rinderfilet
2 EL Karpern
2 kleine Schalotten, feingehackt
Salz, Pfeffer (frisch gemahlen, am besten im Mörser), eine Prise Cayenne
1 TL Senf
2 EL Maisöl (Mazola)
1 Eigelb
Frische, grossblättrige Petersilie

Alles mischen, fertig! Damit es auf dem Teller schöner aussieht, habe ich das Fleisch in eine Plätzchenform gedrückt und dann auf den Teller gelegt.

Serviert habe ich das mit ein paar Blättern Ruccola und einer darüber geträufelten Vinaigrette (Olivenöl, Balsamessig - am besten ein richtig konzentrierter Kirschbalsam-Essig - Salz, Pfeffer). Bei den Zutaten bitte auf Qualität achten. Gutes Salz, gutes Olivenöl, etc.

Dazu ein getoastetes Weißbrot.

Dann bleibt noch die Frage, was dazu getrunken werden sollte. Champagner geht immer. Aber auch ein Pinot Noir, leicht gekühlt.

Die anschließende Hauptspeise sollte nicht fleischlastig sein, am besten überhaupt kein Fleisch enthalten. Wir hatten danach eine Quiche Lorraine, das passte gut. Genauso gut passen natürlich (schwäbischer) Zwiebelkuchen, Tortilla, oder z.B Ratatouille.

Bon appétit!

Ceviche



Ceviche


Chicas y chicos,

gleich noch einmal ein roher Fisch. Roh, für mich die beste Art, Fisch zu genießen. Meist ist der Geschmack des Fisches so zart, dass eine andere Zubereitung zu Verlusten führt.

Nur: diesmal kommt das Rezept nicht aus dem Norden sondern aus dem tiefen Süden: Der Ceviche, gesprochen Sewitsche. Heimat des Ceviche ist Peru. Doch man findet ihn auch in Chile und Ecuador. Ceviche ist frisch, scharf, parfümiert und würzig. Für Neulinge eine geschmackliche Überraschung. Eine meiner bevorzugten Vorspeisen. Diese Variante ist eine peruanische. Das Prinzip: Gewürfelte Stücke Fisch in Zitronensaft eingelegt. Der Fisch wird allein durch den Zitronensaft gar - die Eiweiße denaturieren wie beim Kochen.

Vorbereitungszeit: 1 Stunde. Anschließend sollte das Gericht vor dem Servieren noch  eine halbe Stunde garen.

Bevor wir zum Rezept kommen, noch eine wichtige aber nicht einfach zu beantwortende Frage: Welcher Fisch? Das Original wird mit Corvina zubereitet, Adlerfisch oder Umberfisch, im Mittelmeer, Atlantik und Pazifik vorkommend und bei uns kaum erhältlich. Ich finde, von den hiesigen Fischen eignet sich der Kabeljau am besten. Mittlerweile finde ich, dass er genau so gut schmeckt wie das Original. Und Gräten sind kein Problem. Zweite Adaptaion an die nordeuropäische Realität: der Mangel an Ají amarillo - gelben Pfefferschoten. Den gibt es in Perú praktischerweise als Paste zu kaufen. Hier müssen wir uns - außer wir verfügen über eine geeignet Bezugsquelle - mit möglichst scharfen Pfefferschoten behelfen. 

Das Prinzip ist also sehr einfach: Fisch und Zutaten werden mit einem Zitrussaft, bestehend vor allem aus Zitronensaft eingelegt. Wir machen das für 4 bis 6 Personen, je nach Portiongröße. Und los gehts!


In eine Porzellanschüssel werden gelegt: 

600 g Kabeljau, gewürfelt in ca. 2 x 2 cm große Stücke
2 kleine Schalotten, in feine Sicheln geschnitten
frischen Koriander, ein Bund, grob gehackt
1 Stange Staudensellerie, sehr fein gewürfelt
In feine Ringe geschnittene Pfefferschoten, und zwar von den unerträglich scharfen. Wir legen sie unter die Zutaten, damit sie ihre Schärfe abgeben, fischen sie aber am Ende heraus, um sie als Dekoration zu verwenden (s. Bild oben). Dann kann sich jeder selbst entscheiden, ob er sich das antun möchte


Der Zitrussaft besteht aus einer Mischung:

1 Tasse Saft, bestehend entweder ganz aus Zitrone oder, optional, plus dem Saft einer Orange
1 gepresste Knoblauchzehe (übrigens: die einzige vernünfige Knoblauchpresse ist immer noch Modell Susi von Zyliss)
1 halben Teelöffel frisch geriebener Ingwer
Salz und Pfeffer (frisch gestoßen) je nach Vorliebe.




Eine halbe Stunde vor dem Servieren wird der gemischte Saft über die Zutaten gegossen. Serviert wird diese Delikatesse mit Süßkartoffeln (Süßkartoffeln wie normale Kartoffeln im Wasser Kochen, bis sie einigermaßen weich sind). Die Kombination von Säure, Schärfe und Süße ist aufregend. 

Schwere Frage: das geeignete Getränk. Die Säure macht jeden normalen Wein kaputt.  Ab und zu haben wir es mit süßerem Weißwein oder sogar einem Sauternes probiert. Das ist möglicherweise der beste Kompromiss. Auch die Kombination mit einem weißen Hermitage - einem ausgesprochen kräftigen, fast ledrig schmeckenden Wein von der Rhone - kann sehr ansprechend sein.

Thats all for now, folks. 

Eure Suleidy

Sonntag, 3. März 2013

Gravad Lax



Ja, Leute, gute Küche gibt es auch im Norden, und wie!
 
Gravad Lax auf schwedisch oder Graved Laks auf norwegisch ist eine wunderbare Delikatesse, feiner als geräucherter Lachs, eine elegante Vorspeise und sehr einfach zuzubereiten. Einzige Bedingung, wir müssen den Entschluss ihn zu servieren mindestens 2, besser 4 Tage vorher treffen.

Gravad Lax ist ein roher, gebeizter Lachs und wird in vielen Varianten zubereitet und ebenso vielen serviert. Ich bin der Ansicht, dass auch hier dem Einfachen der Vorzug zu geben ist. Umso mehr, wenn die Zutaten von guter Qualität sind. Hier also ein Rezept OHNE SAUCE. Denn der zurückhaltende Geschmack des Fisches wird von den meisten Saucen, insbesondere Senfsaucen erdrückt.
 
Ursprung des Rezeptes ist Skandinavien und der Name weist darauf: Der Fisch wurde in Ermangelung von Kühlschränken eingegraben und mit einem Stein beschwert. Auf das eingraben können wir verzichten, auf den Stein aber nicht. Der Sinn des Steins liegt darin, das Wasser aus dem Fisch herauszudrücken. Der Fisch sollte also in einem flachen Behälter so gelegt werden, dass das Wasser abtropfen kann. Vom (schwedischen) Onkel Tore meines Mannes stammt das Verfahren, den Fisch auf Tannenzweigen zu betten.
 
So, aber nun zur eigentlichen Vor- und Zubereitung: Gekauft wird 1 oder 1,5 Kg Lachs, und zwar nicht als Filet, sondern ein quer geschnittenes Stück vom Fisch, vorzugsweise von der Mitte des Tieres, dort, wo es am breitesten ist. Die Erklärung folgt weiter unten.
 
Zutaten also:
1 bis 1,5 Kg Lachs
Dill. Von den mickrigen Bündchen im Supermarkt mindestens 5
Jeweils 2 EL Salz, frisch gemahlener Pfeffer (vorzugsweise im Mörser) und Zucker

Wirbelsäule und Gräten werden vom Lachs herausgelöst. Übrig bleiben zwei identische Flankenstücke. Diese beiden Stücke werden später aufeinander gelegt, und zwar mit der Innenseite gegeneinander. Wichtig ist, dass der dicke Abschnitt des einen Stückes auf dem dünnen des andern Stückes zum liegen kommt. Sie passen dann wie ein Puzzlestück in das andere (falls das nicht klar ist, bitte kommentieren).
 
Dill fein hacken.
 
Salz, Pfeffer und Zucker werden in einem kleinen Teller gemischt. Beide Lachsstücke werden an der Innenseite dick mit der Mischung eingerieben. Auch die Schnittflächen und die Haut sollte eingerieben werden. Dann werden beide Stücke an der Innenseite dick mit Dill belegt. Außen auch, aber weniger. Die beiden Hälften wie beschrieben aufeinander legen.

Eine ausreichend große Porzellanschale mit flachem Boden wird mit Tannenzweigen ausgelegt. Der Lachs sollte auch unter dem Gewicht des Steines einen Abstand von mindestens 1 cm über dem Boden haben. Die beiden aufeinander liegenden Hälften auf die Zweige legen.


 Kleiner Teller umgekehrt darauf legen...


und einen möglichst schweren Stein darauf. 
 

Meiner ist ein Pflasterstein wiegt etwa 5 Kg. Auf dem Bild ist es nicht genau zu sehen, aber ich muss noch ein umgekehrtes Schälchen zwischen den umgekehrten Teller und den Stein legen, damit der Stein nicht auf dem Rand der Porzellanschale aufliegt.

Das ganze mit Frischhaltefolie versiegeln, denn nun kommt es in den Kühlschrank und zwar für mindestens 2, besser 3 oder 4 Tage. Nach Ablauf dieser Zeit, etwa 1 Stunde vor dem Servieren, packen wir das gute Stück aus und schneiden es mit einem langen Messer in hauchdünne Scheiben. Die legen wir auf einen Servierteller. 



Der kann dann noch mit Frischhaltefolie versiegelt und im Kühlschrank aufbewahrt werden bis er auf den Tisch kommt.


Ich rate, wie gesagt, von jeder Art von Saucen ab. Ebenso davor, die Einlagerungszeit auf Stunden zu beschränken wie in manchen Rezepten vorgeschlagen. Auch die Variante Einlegen mit Wodka führte bei uns zu keinen guten Ergebnissen.

Und damit sind wir auch schon bei der Frage nach den begleitenden Elementen. Beste Kombination ist zweifellos ein Knäckebrot (Roggen oder Vollkornweizen). Toastbrot oder Baguette gehen auch, sind aber 2. Wahl. Und das geeignete Getränk? Nicht einfach. Champagner geht auch hier sehr gut. Frischer Weißwein eignet sich mit Einschränkungen. Riesling ist dabei vielleicht die noch der beste Partner. Alternativ natürlich der lokal bevorzugte Wodka. Das Problem tut sich danach auf: Was kann nach einem Wodka mit dem Hauptgang getrunken werden?

Schließlich: Welche Hauptspeise kombiniert damit? Das ist einfacher: Mir fallen ja nach Anlass ein: Pasta (insb. Pesto), Eintopf (auch der beschriebene Kichererbseneintopf) oder ein Fleischgericht (Osso buco, Boeuf a l'étouffée, etc., wir kommen später auf diese Themen).
 
Ich hoffe, Ihr könnt Euch ebenso für diese Vorspeise begeistern wie ich. Und noch etwas: Tut mir Leid, die Bilder sind nicht so gut wie sie sein sollten, wir haben erst im Dunkeln angefangen zu fotografieren.

Eure Suleidy



Samstag, 2. Februar 2013

Kichererbseneintopf



Hallo Leute,

heute mal wieder ein neuer Post! Und zwar gerade noch rechtzeitig mit einem richtigen Wintereintopf. Wenn auch nicht für die harten nordischen Winter gedacht.

Hauptbestandteil sind Kichererbsen. Sie finden sich in der Küche des gesamten mediterranen Raumes.  Die Grundlagen für dieses Gericht habe ich vor ein Paar Jahren in einem Kochkurs in Santiago, Chile erlernt. Die hier beschriebene Version ist nach meinem Geschmack variiert. Man kann es wie bei jedem Eintopf nach Vorlieben endlos variieren, mit oder ohne Fleisch zubereiten.

Es ist kein besonders raffiniertes Gericht, aber ausgesprochen schmackhaft. Wer keine Angst vor dem Unkonventionellen hat, kann es trotzdem als Hauptspeise eines vornehmen Essens servieren. Auf die Kombination mit der vor und Nachspeise kommt es an. Eine reizvolle Vorspeise könnten rohe Austern (auf das Problem des richtigen Getränks zu rohen Austern müssen wir ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt kommen), Ceviche (gesprochen sevitsche - ich vespreche baldigen Post mit diesem Rezept), Gravad Lax oder auch das bereits besprochene Tartar. Im letzteren Fall müsste der Eintopf am besten fleischlos bleiben.

Genug der Vorrede, hier das Rezept.

Die Kichererbsen: Ich kaufe die Kichererbsen beim Türken oder Spanier und arbeite ausschliesslich mit getrockneten Früchten, nicht mit solchen aus der Dose. Der Grund ist: KE aus der Dose sind vorgekocht und wir haben keine volle Kontrolle über die Garung. Doch getrocknete KE müssen über Nacht eingeweicht werden. Um flexibler zu sein, teile ich den Kochprozess in zwei Schritte. Im ersten Schritt koche ich ein Kilo KE bis die Früchte halbgar sind, friere kleinere Portionen ein und verwende sie dann zu einem späteren Zeitpunkt für die Zubereitung des eigentlichen Gerichtes.

1. Schritt: Vorkochen der Kichererbsen
Einweichen der KE über Nacht. Mit ausreichend viel Wasser und in einem ausreichend grossen Topf, denn Sie vergrössern sich z.T. sehr stark. Danach die KE und ausreichend Wasser in einen  grossen Topf, auch Schnellkochtopf,  mit einem bouquet garni, einem Lorbeerblatt und einer ganzen Zwiebel, in die ich 3 Gewürznelken stecke (um sie hinterher wieder zu finden) geben. Kochen. Im Schnellkochtopf kann dieser Schritt etwa eine halbe Stunden benötigen. Im normalen Topf länger.

Wichtig ist, dass die KE am Ende des ersten Schrittes nicht gar, sondern halbgar sind. Ich trenne die KE von den Zwiebeln und dem bouquet garni und friere die Kichrerbsen in Portionen von je 4 Tassen ein. Diese Portionen können dann später für die Zubereitung unterschiedlicher Gerichte verwendet werden. Die erforderliche Zeit, sowohl das Einweichen als auch das Kochen im ersten Schritt, varriert bei unterschiedlichen Produkten sehr stark. Also bitte immer dran bleiben und zwischendurch die Garung testen.

2. Schritt: Zubereitung des Eintopfes (6 Personen)

2 fein gehackte kleine Zwiebeln
1 ganze Knoblauchknolle, geschält und fein gehackt
1 rote Paprika, fein gewürfelt
1/2 TL Kreuzkümmel, frisch gemahlen
1/2 TL Ingwer, frisch gerieben
1 EL Paprikapulver
ein paar Safranfäden

1/2 Kg geschälte Tomaten. Frische, fein gewürfelte oder auch Dosentomaten.

optional: 3 bis 5 Würste, in 3 cm starke Scheiben geschnitten. Ich verwende Eintopfwürste vom Metzger. Alternativ: Spanischer Chorizo. Ebenfalls einVesuch wert: Luftgtrocknetes Fleisch.

Zwiebeln mit Olivenöl glasig braten, danach Knoblauch und Paprikawürfel, Ingwer, Safran, Paprikapulver, Kreuzkümmel, Würste hinzugeben, weiterbraten und schliesslich mit den Tomaten mischen und ein paar Minuten kochen lassen.

4 Tassen Wasser (oder Fleischbrühe falls oben kein Fleisch oder Würste verwendet wurden. Ich verwende nur selbstgemachte brühe. Dazu werde ich in den kommenden Wochen etwas sagen)
1 Tasse fein gewürfelte Kartoffeln
4 Tassen (im Schritt 1) vorgekochte Kichererbsen

Wasser/Brühe, Kartoffeln und KE in den Topf geben. 15 bis 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen.

1 Tasse fein gewürfelte Zucchini

Zucchini hinzugebenu und etwa 15 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Darauf achten, dass sich nichts am Boden festsetzt! Der Eintopf wird eingedickt, je nachdem wie er serviert werden soll. Für uns (Bild) habe ich ihn recht stark eingedickt, er kann aber auch als Suppe gegessen werden. Bei Bedarf Wasser oder Brühe nachfüllen.

Als Garnierung werden dazu serviert: Tomaten, fein gewürfelt oder Kirschtomaten geviertelt, sowie grob geschnittene (grossblättrige) Petersilie, ein paar Tropfen Zitronensaft und ein Schuss Olivienöl darüber. Noch ein Hinweis: In meiner Heimat werden Hülsenfrüchte gerne mit Reis gegessen. Auch der Kicheerbseneintopf kann ausgezeichnet mit Reis kombiniert werden.

Wichtiges Thema zum Abschluss: Der Wein. Kräftiger, trockener Wein zu kräftigem Essen. Eine gute Regel für die Weinauswahl ist die geographische Nähe zum Ursprungsort des Gerichtes, also Mittelmeer. Spanische Weine sind sicher schon mal eine gute Orientierung. Ebenso vorstellbar ist ein guter Chianti, oder sogar ein Bunello. Wer es nicht ganz so vornehm haben möchte, griechischer Wein, insbesondere ein guter Naoussa, kann für dieses Essen ebenfalls eine gute Kombination sein.